Dyskalkulie (Rechenschwäche)
Wortbedeutung
Allgemein wird Rechenschwäche als Dyskalkulie
bezeichnet, wobei Dys (griech.) = schwierig und calculus (lat.) =
Rechensteinchen bedeutet; zusammen im übertragenen Sinn „Man tut sich schwer mit Rechensteinchen“.
Es gibt einen zweiten Begriff für Rechenschwäche: Arithmasthenie; arithmos (griech.) = Zahl, Menge und
asthenea (griech.) = Schwäche; zusammen „Man leidet an Zahlenschwäche“.
Symptome
Rechenschwache Kinder lesen oft gerne und bewegen sich weniger als andere. Sie benötigen zum Rechnen viel Zeit und sind danach sehr erschöpft. Meist zählen sie an den Fingern vor und zurück. Zwischenergebnisse können sie sich kaum merken. Immer wieder verdrehen bzw. vertauschen sie Zahlen, z.B. 6 und 9, 54 und 45. Zum Stellenwertsystem fehlt ihnen der Bezug, weshalb sie Schwierigkeiten beim Überschreiten des Zehners, Hunderters und Tausenders haben. Zahlenräume, Mengen, Größen, Formen und Distanzen können sie nur schlecht erfassen. Aus Textaufgaben den richtigen Rechenansatz zu finden, gelingt ihnen fast gar nicht. Über die Jahre verlieren sie den Mut und entwickeln nicht selten ein ausgeprägtes Flucht- bzw. Vermeidungsverhalten und bauen Lernblockaden bis hin zu Lernbarrieren auf.
Rechenschwäche wirkt sich gravierender auf das Selbstwertgefühl aus als Legasthenie, denn beim Rechnen gibt es nur RICHTIG oder FALSCH.
Mögliche Ursachen
Bisher konnte ich bei den meisten Kindern eine unvollständige Bewegungsentwicklung und eine unausgereifte Körperdominanz sowie Probleme auf der Beziehungsebene als Ursachen erkennen. Das Kind macht „seelisch zu“; es hört und sieht nichts mehr. Angst, Leistungs- und Zeitdruck blockieren es bei Arbeiten (Stress). Oft kann es schon am Abend vorher nicht gut einschlafen. Meist ist ein Elternteil ebenfalls rechenschwach oder hat eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (Vererbung).